
In 10 Schritten zum Ehegelübde
Ich verspreche, dich zu lieben und dich zu achten. Ich werde immer versuchen, Deiner Liebe würdig zu sein – ehrlich, geduldig und nachsichtig.Aber vor allem verspreche ich, Dir immer ein wahrer und treuer Freund zu sein.
Ich liebe Dich!
Das Ehegelübde ist eines der tollen und mittlerweile beliebtesten Elemente einer Trauung. Es bietet so viel Raum für eure persönliche Handschrift während der Trauung und lässt genug Platz, um die verschiedensten Emotionen einfließen zu lassen. Was gibt es an deiner Hochzeit Schöneres, als dem Menschen den du liebst, in deinen eigenen Worten ein Versprechen für die Ehe zu geben
Im ersten Augenblick ist die Vorstellung dieses besonderen Momentes ganz klar und schön, doch geht es dann in den letzten Wochen vor der Hochzeit an das Schreiben des eigenen Ehegelübdes, ist die Not und das Fragezeichen oft sehr groß.
Damit ihr das perfekte Ehegelübde für eure Hochzeit und noch viel mehr euern Partner bzw. eure Partnerin schreibt, geben wir euch ein paar Hilfestellungen und Beispiele, wie ihr den Anfang zu euren eigenen Worten findet.


1. Schritt: Gemeinsame Absprachen
Bevor jede:r für sich das Schreiben des Ehegelübdes beginnt, solltet ihr euch einmal zusammensetzen und über die für euch wichtigsten Rahmenbedingungen für euer Gelübte sprechen.
Das fängt damit an, dass ihr euch gemeinsam über die Länge des Gelübdes Gedanken macht. Es wäre unangenehm, wenn eine:r von euch beiden 30 Sekunden spricht und der/die andere ein bis zwei Minuten. In der Regel sollte ein Eheversprechen zwischen 1-2 Minuten dauern. Bei einer freien Trauung sogar etwas mehr, da es meist das Herzstück eurer freien Trauung ist.
Solltet ihr keine Freie Trauung haben und eure Ehegelübde im Standesamt oder der Kirche vortragen möchten, besprecht das vorher mit der jeweils zuständigen Person.
Sind persönliche Geübte prinzipiell möglich?
Müssen Sie bestimmte Elemente enthalten?
Wann sollen die Gelübde vorgetragen werden?
2. Schritt:
Gut Ding will Weile haben
Getreu dem Motto „gut Ding will Weile haben“ solltest du an das Schreiben des Eheversprechens herantreten. Das ist nichts, was man in der Nacht vor der Hochzeit runterschreibt und dann vorträgt. Denke immer an dein Gegenüber, an die Person der du diese Worte widmest. Diese Person hat mehr verdient!
Fange früh genug mit dem Schreiben des Gelübdes an. So legst du den ersten Grundstein um wirklich stressfrei und mit Bedacht schreiben zu können. Lass dir ruhig ein paar Monate Zeit. Das mag dir im ersten Moment viel vorkommen, allerdings hast du so genug Ruhe nachzudenken, eure Geschichte nochmal Revue passieren zu lassen und dir Inspirationen zu holen.
Gerade dann, wenn du berufstätig bist, wirst du diese Zeit gut gebrauchen können, um nicht unter Druck in den letzten Tagen vor der Hochzeit an einer Schreibblockade zu erleiden und mit leeren Händen dazustehen.
Plane mehrere Fassungen ein. Oft ist es wichtig erst einmal einen Anfang zu finden und dann ergibt es sich mit der Zeit. Hab vertrauen.

3. Schritt:
Thema festlegen für das Eheversprechen
Ich sehe unsere Zukunft und ich sehe gute wie auch schlechte Zeiten auf uns zukommen.
Und es könnte kein größeres Glück für mich sein, all diese Wellen mit Dir gemeinsam zu meistern.
Die tiefen Gefühle die man füreinander empfindet in Worte zu fassen ist keine leichte Aufgabe. Gerade dann nichts zu vergessen und alles was man fühlt in ein Eheversprechen umzuwandeln ist fast unmöglich.
Genau aus diesem Grund solltet ihr euch gemeinsam ein ‚Thema‘ für das Ehegelübde überlegen. So musst du nicht eure ganze Liebesgeschichte erwähnen, sondern fokussierst dich auf einen ganz bestimmten Aspekt und kannst da in die Tiefe gehen und deinen Gefühlen hinsichtlich dessen freien Lauf lassen.
Diese Fragen könnten euch helfen:
- Welche Eigenschaften liebt ihr aneinander besonders?
- Welche lustige Geschichte habt ihr miteinander erlebt?
- Was versprecht ihr einander für die Zukunft?
- Welcher Moment war für dich ganz besonders?
- Mit welchen Worten würdest du eure Beziehung / Liebe beschreiben und warum?
Wählt eine ähnliche Frage als Grundlage und umschreibt die Situation, die darauf zutrifft. Mithilfe einer Mindmap könnt ihr beginnen ganz für euch die eigenen Gedanken zu dem Thema zu ordnen und diese immer weiter ergänzen in der nächsten Zeit. So vergesst ihr nichts wichtigeres und könnt ausreichend in die Tiefe gehen.


4. Schritt: Inspirationen suchen
Du bist nicht so gut mit Worte, wie du es gerne wärst? Oder hast schlicht weg eine Schreibblockade und alles klingt doof, falsch oder irgendwie nicht nach dem, was du wirklich rüberbringen willst?
Mach dir keine Sorgen! So frustrierend das im ersten Moment sein mag. Es ist ganz natürlich und zum Glück gibt es Techniken, mit denen du deine Kreativität wieder anregen kannst.
Schaue dir beispielsweise Liebesgedichte, Liebessprüche oder Zitate an, schreibe ein paar heraus, die du besonders gut findest und bei denen du etwas fühlst.
Alternativ oder zusätzlich kannst du dir Hochzeitsfilme oder Szenen ansehen, in denen Ehegelübde vorgetragen werden. Hier findest du eine Liste mit Filmen, in denen Ehegelübde vorkommen.
Hilft das alles nichts oder ist nicht deine Art? Wie wäre es mit einer Mindmap? Schreibe den Namen deines Lieblingsmenschen in die Mitte und erstelle einzelne Stränge für dessen Charaktereigenschaften.
Nenne an dieser Stelle nicht nur positive Aspekte, sondern versuche den gesamten Charakter einzufassen. Denn es könnten die kleinen Macken und Fehler sein, die du ganz besonders liebst!
5. Schritt:
Finde deinen Anfang
Wenn trotz allen Inspirationsmöglichkeiten und versuchen weiterhin der Anfang fehlt oder du dich damit schwer tust, kannst du dein Eheversprechen auch mit „ Ich verspreche…“, „Ich gelobe..“ oder „Ich liebe dich, weil…“ beginnen.
Was schätzt du an eurer Beziehung? Was möchtest du für diesen Menschen in Zukunft sein und was schätzt du an eurer Liebe ganz besonders? Mache dir ein paar Notizen und wähle anschließend die für dich wichtigsten Punkte aus – je einzigartiger, desto besser.
Hier ein paar kleine Beispiele:
- Ich liebe dich, weil du mir immer die Zeit gibst, die ich brauche.
- Ich gelobe dir, immer wenn ich morgens früher aufwache als du, den Kaffee mit Liebe zu machen.
- Ich verspreche, immer an deiner Seite zu stehen und mich immer gemeinsam mit dir der Welt und ihren Herausforderungen zu stellen.
- Ich liebe dich, weil ich in deiner Nähe ganz ich selbst sein kann.
- Ich gelobe, dich immer dann zum Lachen zu bringen, wenn dir eigentlich nicht zum Lachen zu Mute ist.

6. Schritt:
Benutze die Sprache, die du immer nutzt
Tipp: Es geht zwar um euch und eure Geschichte, aber übertreib es nicht mit Insider-Witzen und Kosename. Du möchtest ja sicherlich, dass auch alle Gäste verstehen, was du da gerade meinst.
Einige machen den Fehler, gerade beim Eheversprechen auf romantische Stilmittel zurückzugreifen. Klar das kann schön und poetisch klingen, aber bist das wirklich du?
Verwende bei deinem Gelübde die Sprache, die du auch im Alltag verwendest. Hochgestochene Sprache und Metaphern verwirren unter Umständen nicht nur eure Gäste sondern auch die Person für die du dieses Gelübde schreibst. Das Wichtigste ist nämlich, dass deine Persönlichkeit und deine Gefühle für deine:n Partner:in zum Ausdruck kommen.

7. Schritt: Gefühle sind willkommen
Ein so großes Liebesgeständnis kann ganz schön aufwühlend sein und erfordert für manch eine:n eine große Portion Mut. Gerade dann, wenn man das Ehegelübde vor all seinen Gäste vorträgt, könntest du Hemmungen entwickeln, deine wahren Gefühle zu zeigen.
Besonders dann, wenn Arbeitskollegen oder Nachbarn unter euren Gästen sind. Menschen vor denen man eigentlich die Fassung bewahren möchte, da man kein all zu enges Verhältnis zu ihnen hat.
Doch genau dann bleiben die großen und ehrlichen Gefühle aus. Mit Hemmungen und Fassung bewahren, kannst du kein ehrliches Liebesgeständnis machen, bei dem du deinem Gegenüber wirklich gerecht wirst und das sagst, was du eigentlich fühlst.
Es ist wichtig, dass du dich in diesem Moment auf deine:n Partner:in konzentrierst und nur an euch beide denkst. Es ist eure ganz eigener Moment und auf einer Hochzeit herrscht Ausnahmezustand. Hier sind die ganz großen Emotionen sogar erwünscht und zeigen eure tiefe Verbundenheit zueinander. Niemand wird dich verurteilen, auslachen oder skeptisch werden.
Solltet ihr dennoch die großen Gefühle nicht vor allen zeigen wollen, besteht die Möglichkeit nach der Trauung, ganz privat für euch oder mit Begleitung der Foto- und Videografen diesen Moment zu erleben. So seid ihr sicher, dass ihr euch auf einander konzentrieren könnt.
Hab keine Angst Gefühle zu zeigen und zuzulassen. Wenn ihr an eurer Hochzeit nicht eure Liebe zeigen könnt, wann dann?!
8. Schritt: Schreibe einige Fassungen
Gerade dann, wenn du eine perfektionistische Ader hast, könntest du von einer anhaltenden Unzufriedenheit geplagt werden. Woran das liegt? Vermutlich daran, dass uns Perfektionisten die vermeidlich richtigen Worte doch nicht gut genug sind.
Schreibe daher mehrere Fassungen zu unterschiedlichen Themen. Vielleicht über euer Kennenlernen, die erste gemeinsame Reise oder was du an deinem Lieblingsmenschen so sehr liebst und schätzt. Wieso du mehrere Eheversprechen schreiben sollst? Ganz einfach. Gerade dann wenn du unzufrieden bist, kann dir eine kleine Auswahl an eigenen Gelübden helfen, dass für dich richtige auszuwählen. Streiche die Versionen, mit denen du unzufrieden bist oder kombiniere einzelne Aspekte aus verschiedenen Versionen.
Übe dich in Geduld, mache Pausen um deine Gedanken zu sortieren und dem ganzen Raum zu geben. Ich bin mir sicher, dir gelingt es garantiert, die richtige Fassung zu finden.

9. Schritt:
Legt euch ein Heft oder Büchlein an
Aus Erfahrung weiß ich, dass die meisten Paare bei ihrer Trauung unheimlich nervös sind, gerade dann, wenn es zu dem Punkt des Eheversprechens kommt. Um in diesem ganz besonderen Moment nichts zu vergessen ist es sinnig, das Gelübde vorher aufzuschreiben und mit nach vorne zu nehmen.
Der Text lässt sich sowohl in kleinen Heftchen, Büchlein oder auf toll verzierten Karteikarten festhalten. Es gibt unzählige Varianten das schriftliche Eheversprechen passend zu verpacken.
10. Schritt:
Übt das Vortragen
Es mag dir vielleicht total banal vorkommen, aber egal wie oft du dein Gelübde liest, am Ende wirst du es laut vortragen müssen. Das solltest du vorher definitiv üben. Such dir einen ruhigen Ort und gehe das Ehegelübde ganz für dich und vor allem laut mehrfach durch.
Bilder by Cathy Kohlenberg
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